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Kleiner Bilderbogen zum Jubiläum 25 Jahre GGS
vom 30. November 2019

Tagung:

Ein ungewohntes Bild im Park Casino bei der Jubiläumsfeier der Gesellschaft der Gehörlosen Schaffhausen (GGS). Nach der Rede streckten die Teilnehmer die Hände in die Luft. Es ist ihre Art zu applaudieren.

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Jubiläum «25 Jahre Gesellschaft der Gehörlosen Schaffhausen»

Das 25-Jahr-Jubiläum der Gesellschaft der Gehörlosen Schaffhausen feierten wir am Samstag, 30. November 2019 einerseits mit einer Fachtagung am Nachmittag und andererseits mit einem festlichen Abend. Das Tagungsthema «Verständigung Gehörloser in Not- und Katastrophenfällen» war klug gewählt und stiess auf grosses Interesse oder auch Neugierde. Der GGS-Vorstand in corpore konnte 84 Tagungsgäste begrüssen.

Den Auftakt machten prominente Politiker aus Stadt und Kanton Schaffhausen, dazu auch ein Nationalrat und ein Vorstandsmitglied des Schweizerischen Gehörlosenbundes. In ihren Grussansprachen sprachen sie der GGS und ihren Mitgliedern hohe Anerkennung für ihren Einsatz und ihre Arbeit zugunsten gehörloser Menschen aus. Dabei anerkannten sie auch die Notwendigkeit, dass mehr getan werden könnte und aufgrund der Gesetze auch müsste, als das bisher der Fall gewesen sei. Sie versprachen, in Zukunft den Anliegen der Gehörlosen offener zu begegnen.

Besondere Aufmerksamkeit weckte Nationalrat Christian Lohr, Präsident von Pro Infirmis Thurgau-Schaffhausen, mit seinen Ausführungen. Er selber ist seit frühester Kindheit auf einen Rollstuhl angewiesen; trotz seiner Behinderung ist er aber seit 2011 Mitglied des Nationalrates. Er ermunterte dazu, die Anliegen Betroffener direkt auf die politische Bühne zu tragen, damit sie dort Gehör fänden. Als Nationalrat freute er sich bestätigen zu können, dass das Thema Gebärdensprache in «Bern» angekommen sei. Die offizielle Anerkennung dieser Kommunikationsform sei nicht mehr fern.

Dass trotzdem noch viel Handlungsbedarf bestehe, das zeigte Ruedi Graf vom SGB-FSS auf. «Es gibt noch immer ein Informations- und Bildungsdefizit, und auch die Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt ist noch lange nicht Realität», sagte er. Dafür brauche es eine Sensibilisierung der Hörenden: «Gehörlos sein bedeutet visuell zu sein.»

Während der Podiumsdiskussion wurde eingeräumt, dass hier auf allen Ebenen dringender Handlungsbedarf besteht. Etwas Besonderes und sehr passend zum Tagungsthema brachte Uwe Schönfeld aus Berlin mit. Er erläuterte die Funktionsweise der von ihm mitentwickelten Notfall-App «Handhelp». Diese eröffnet für alle Behinderten in vielen Ländern das Absetzen eines barrierefreien Notrufs. Man staunte und war begeistert – um gleich sehr enttäuscht zur Kenntnis nehmen zu müssen, dass diese App in der Schweiz nicht funktioniert.

 

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Podiumsdiskussion: V.l.n.r.: Barbara Bucher, Gebärdensprachdolmetscherin; Monika Hübscher, Schaffhauser Polizei; Matthias Bänziger, Leiter Bevölkerungsschutz und Armee (Notfallkonzept Grossräumige Evakuierung im Kanton Schaffhausen); Peter Müller, Kommandant, Schaffhauser Feuerwehr; Daniel Huber, Geschäftsführer Procom; Andreas Schenker, Leiter Rettungsdienst Spitäler Schaffhausen; Uwe Schönfeld, Notfall-App Handhelp;
Roland Hermann, Tagesmoderator.

Die Tagung zum Jubiläum der GGS zeigte auf, dass bei den Blaulichtorganisationen noch ein grosser Handlungsbedarf hinsichtlich der gesetzlich verankerten Barrierefreiheit besteht. Aus den Präsentationen und Diskussionen können folgende Schlussfolgerungen formuliert werden:

  • Gesetzliche Grundlagen umsetzen:
    Die gesetzlichen Grundlagen zur barrierefreien Kommunikation müssen auf allen Ebenen bei Behörden und Dienstleistern bekannt gemacht werden, damit sie bekannt sind und dann auch stets umgesetzt werden.
  • Gebärdensprachkompetenz:
    Personen, welche in Behörden und bei den Dienstleistungsanbietern (beispielsweise Polizei, Feuerwerk, Rettung) arbeiten, sollten auch über eine gewisse Gebärdensprachkompetenz verfügen.
  • Videotelefonie rund um die Uhr:
    Auch Videotelefonie sollte für Notfälle an 7 Tagen in der Woche rund um die Uhr zur Verfügung stehen, und sie sollte in mehr als 90% der Fälle in weniger als einer Minute erreichbar sein.
  • Einbezug der Personen mit Beeinträchtigung:
    Menschen mit Beeinträchtigungen müssten bei der Planung, Entwicklung und Umsetzung von Dienstleistungen stets frühzeitig miteinbezogen werden.
  • Vernetzung:
    Lokale, regionale, nationale und internationale Vernetzung ist notwendig, um auf praktische, barrierefreie Lösungen zeitnah aufmerksam zu werden, damit die Implemen-tierung auf allen Ebenen geprüft und umgesetzt werden kann.

In diese ganze Thematik hinein passt auch das Projekt «Zugang zu Erwachsenenbildung», das von der GGS angestossen wurde. Als Projektbeauftragte konnte Doris Hermann gewonnen werden. Sie besprach mit allen Veranstaltern von allgemein zugänglichen, öffentlichen Vorträgen auf dem Platz Schaffhausen die Erfordernisse, wenn Gehörlose an diesen Anlässen teilnehmen möchten. Ihr Einsatz führte zu grosser Sensibilisierung in dieser Sache. Konkret sagten auch zwei Veranstalter zu, dass sie im kommenden Jahr bei gewissen Vorträgen einen Gebärdensprachdolmetschdienst aufbieten würden.

 

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Der GGS Vorstand am Begrüssungsapéro: Konrad Eberle, Manuela Tomasevic, Stephan Kuhn, Patty Shores,
Peter Vogelsanger (v.l.n.r)

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Am festlichen Abend mit Bankett zum Jubiläum nahmen 53 Personen teil. Stephan Kuhn führte als Moderator durch das Abendprogramm. GGS-Ehrenpräsident Hans Martin Keller fasste in einem Rückblick die wichtigsten Ereignisse der Schaffhauser Gehörlosenorganisationen zusammen. Die Vereinigung des «Schaffhauser Vereins für Gehörlose» und der «Gehörlosenverein Schaffhausen» zur heutigen «Gesellschaft der Gehörlosen Schaffhausen» sei ziemlich exakt vor 25 Jahren vollzogen worden, nämlich am 26. November 1994.

bericht5Tatjana Tomasevic, Trainerin des serbischen Folklorevereins Neuhausen, erfreute die Festgemeinde mit ihrem Kinder-Ensemble. Danach zeigte Christoph Staerkle als Komikermime seine Spässe, wobei er gegen den Schluss seines Programmes auch unseren Stephan Kuhn einbezog. Das kam bei den Zuschauerinnen und Zuschauern sehr gut an. Als Überraschung wurden zum Dessert die feinen Schaffhauser Züngli aufgetragen, ein krönender Abschluss des festlichen Mahles.

 

 

 

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Aktiver Vorstand am Unterhaltungsabend:

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Daumen hoch! Stephan Kuhn, Konrad Eberle, Patty Shores, Peter Vogelsanger, Manuela Tomasevic (v.l.n.r.)

Das Jubiläum «25 Jahre GGS» hat uns viel Arbeit verursacht. Sie hat sich aber gelohnt, denn es ist uns gelungen, mit diesem Anlass sowohl eine breite Öffentlichkeit als auch die Politik zu erreichen. Ebenso intern, beim SGB-FSS und den schweizerischen Gehör-losenvereinigungen, konnten wir positiv auf uns aufmerksam machen. So sind viele, viele Bausteine zusammengekommen, die die Sache gehörloser Menschen mit ihren Anliegen und Bedürfnissen weiterbringt.

Text: Manuela Tomasevic
Gestaltung: Stephan Kuhn
Fotos: Matija Zaletel
Druck: Gross Copy Shop, Schaffhausen

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Kleiner Bilderbogen zum Jubiläum [PDF]

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